Langsam schleichend, geradeso ausreichend hebst du deine Augenlider und ich sag es immer wieder: durch diese Bewegung entpuppst du dein buntes Gefieder. Es ist ganz außergewöhnlich, vielleicht nicht sehr fröhlich aber dennoch bunt.
Du bist farbenfroh kreativ sowieso und genau das ist der Clue:
Ohne zu denken oder gar zu beschränken hilfst du anderen die Welt zu entdecken. Vielleicht willst du dich manchmal verstecken, aber du schaffst es nie nicht irgendwas mit deiner Farbe zu bedecken. Mal orange, mal blau, mal rot, egal wieviel Farbe alles um dich herum scheint gut. Diese Farben spiegeln dich wieder, sie sind der Ohrwurm deines Gefieders der sich von Zeit zu Zeit ändert Gefühle verschlimmert oder doch von jetzt auf hier rapide verbessert.
Oft genug erstaunt es einen, wieviel Zeit man damit verbringt zu weinen. Leise schleichend das Glück, wie man es noch nie erkannt hat, anpreisend und unerwartet hört man eine Melodie, man könnte meinen es wäre Fantasie, aber ehe man darüber nachdenken kann, zieht sie einen in ihren Bann. Allem voran eine markante Spur: Farbkleckse auf dem Boden, Kreise und andere Formen malend und mit ihrer Schönheit den Schmerz der letzten Stunden bezahlend begleiten sie die Melodie im Takt. Und gibt man gut Acht, kann man sehen wie Farbe und Melodie Hand in Hand gehen, einen auserwählen und daraufhin als neuer Ohrwurm aufgehen und damit dem Soundtrack deines Gefieders fiebernd entgegensehen. Es ist nicht leicht zu verstehen aber man klebt an deinen Lippen und lässt die Aufmerksamkeit nicht kippen, Tag für Tag kommt ein neuer Ohrwurm zum Vorschein und wickelt einen in die bunte und weiche Decke der Gefühle ein. Plötzlich hat jeder sein eigenes Gefieder und man erkennt, es spiegelt die Gefühlswelt eines selbst 1:1 wieder. Du zeigst einem den richtigen Weg, wie ein Spiegel um das Glück später damit zu besiegeln.
Daraufhin drehst du dich um, wirst stumm und wie von selbst kippt die Stimmung um.
Langsam schleichend geradezu ausreichend schließt du deine Augenlider.Du versteckst dein Gefieder und Tränen rollen deine Wangen nieder. Du bereust deine Offenheit und diese Vertrautheit und sagst du tust das nie wieder. Leise klirrend höre ich Scherben zum Boden fallen, du hast dir selbst nie richtig gefallen und hast anderen nur Träume vorgemacht. Das hat dich kaputt gemacht und keiner gibt mehr auf dein Glück Acht. Man hat dich deines Gefieders beraubt und dir jede Feder einzeln geklaut.
Der Ohrwurm wird leiser, er wirkt nun gar nicht mehr heiter und nun stellt sich mir die Frage „Wie geht dein Leben weiter?“ Scherben liegen auf dem Boden, du daneben und ich glaube deine Geschenke an andere raubten dir dein Leben. Ich weiß es wird für dich kein neues geben, daher lege ich mich neben dich schaue dir ins Gesicht und öffne mein Gefieder und dessen Ohrwürmer für dich.
Denn aus Fehlern anderer lernt man nicht.
(C) K.W 2020